Chanson de geste

Die Gattung der Chanson de geste (von lat. gesta „Kriegstaten“) zählt zu den ältesten erzählenden Gattungen der französischen Literatur. Ihre Entstehung fällt in das 11. oder sogar schon 10. Jahrhundert, doch ist ihre Blütezeit das 12. Jahrhundert. Die spätesten Chansons dieser Gattung entstanden im 13. Jahrhundert, die Stoffe und zentralen Figuren der langlebigen Gattung dienten jedoch noch bis ins 15. Jahrhundert hinein als literarisches Material. Sprachlich sind sie zum Teil der Altfranzösischen und zum Teil der Okzitanischen Sprache zuzuordnen.

Die Bezeichnung chansons (französisch für „Lieder“) erklärt sich daraus, dass sie nicht zur schriftlichen Verbreitung und damit zum Lesen oder Vorlesen bestimmt waren, sondern zum freien Vortrag in einer Art Sing-Sang. Vortragende waren in der Regel professionelle reisende Spielleute, die sich selbst mit einem (Saiten-)Instrument begleiteten oder sich von einem solchen begleiten ließen. Die Texte richteten sich (anders als der etwas spätere höfische Roman) an ein soziologisch nicht spezifiziertes Publikum, das heißt an Hörer aus allen Bevölkerungsgruppen.


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